Die unverblümte Wahrheit: Freie Radikale sind lebensnotwendig

DER WEG DER ENERGIE VON DER PFLANZE ZUM MENSCHEN

Alles Leben auf der Erde ist auf die lebensnotwendige Energie des Sonnenlichts in Form von Photonen angewiesen. Pflanzen verfügen als primäre Lebensform über die Fähigkeit, Lichtenergie einzufangen und sie für den Prozess der Photosynthese zu nutzen, bei dem Wasser (H₂O) und Kohlenstoffdioxid (CO₂) aufgespalten und umgewandelt werden. Hierdurch entsteht Sauerstoff, der anschließend in die Atmosphäre abgegeben wird und dem Menschen und anderen Lebensformen als lebenswichtige Energiequelle dient. Durch das Einatmen von Sauerstoff nimmt der Mensch diese lebenswichtige Energie in sich auf. Da Pflanzen die Sonnenenergie bereits assimiliert haben, kann die Energieaufnahme auch direkt durch den Verzehr von Pflanzen bzw. indirekt durch das Fleisch pflanzenfressender Tiere erfolgen.

Es gibt somit zwei wesentliche Möglichkeiten, uns am Leben zu erhalten: das Einatmen von Sauerstoff und die direkte oder indirekte Aufnahme von Pflanzennahrung. Während es möglich ist, wochen- oder sogar monatelang ohne Nahrung zu überleben, würde die Unfähigkeit zu atmen innerhalb weniger Minuten zum Tod führen. Das wirft die Frage auf: Warum ist die Atmung so wichtig? Dies ist eine Frage, die zum Nachdenken anregt. Ich werde jedoch nicht sofort darauf antworten. Stattdessen schlage ich vor, tiefer in das herkömmliche Verständnis von Energieerzeugung gemäß der etablierten medizinischen Wissenschaft einzusteigen. Gleichzeitig werde ich Fragen aufwerfen, die dieses konventionelle Verständnis in Frage stellen. Am Ende werde ich aufzeigen, warum die Atmung für den Erhalt des Lebens unverzichtbar ist.

Während Pflanzen ihre Energie aus dem Sonnenlicht durch Photosynthese gewinnen, durchlaufen wir Menschen den Prozess der Zellatmung, welcher der Photosynthese genau entgegengesetzt ist. Das Kohlendioxid, das der Mensch durch die Zellatmung freisetzt, wird zur Nahrung für die Pflanzen. Dieser wechselseitige Austausch zwischen den Pflanzen und uns Menschen entspricht genau den Gesetzen der Thermodynamik. Bei diesem Austausch ermöglicht die Zellatmung die Übertragung der Sauerstoff-Energie und wandelt sie um in lebensnotwendige elektrische bzw. chemische Energie. Im Kontext von Medizinwissenschaft und Biologie liegt der Schwerpunkt der Zellatmung jedoch in erster Linie auf der Produktion von Adenosintriphosphat (ATP) über Glukose verwertende Stoffwechselwege. Mit anderen Worten: ATP gilt als einzige Energiewährung für den menschlichen Körper. Dieses etablierte Verständnis möchte ich aus den folgenden Gründen in Frage stellen:

1. Der Prozess des Glukoseabbaus zur Erzeugung von Adenosintriphosphat (ATP) wird als Glykolyse (Zuckerabbau) bezeichnet. Grundvoraussetzung für diesen Prozess ist nicht der Sauerstoff, sondern der Zucker aus unserer Nahrung. Dieser Vorgang kann auch ohne Sauerstoff ablaufen und wird dann als anaerobe Atmung bezeichnet. Diese anaerobe Atmung ist allgemein als Gärung bekannt, ähnlich dem Zellstoffwechsel von Krebszellen. Unter diesem Gesichtspunkt kann die ATP-Erzeugung durch Glykolyse nicht als die für das menschliche Leben notwendige Elektronenübertragung angesehen werden. Daher können wir über längere Zeiträume, sogar Monate oder Jahre, ohne Nahrung auskommen. Aus ähnlichen Gründen können viele Tiere einen Winterschlaf halten, ohne Nahrung zu sich zu nehmen.
2. Der menschliche Körper ist unglaublich komplex und benötigt eine blitzschnelle elektrische Übertragung, um alle geistigen und körperlichen Aktivitäten aufrechtzuerhalten. Die an der ATP- Produktion durch Glykolyse beteiligten chemischen Reaktionen laufen jedoch extrem langsam ab, mit einer Geschwindigkeit von nur wenigen Metern pro Sekunde. Dieses langsame Tempo kann nicht die schnelle Energie liefern, die für das Leben erforderlich ist. In der Medizin ist bekannt, dass ATP alleine nicht die Energie liefern kann, die für die Muskelaktivität benötigt wird. Es muss also einen anderen Weg geben, den Körper mit Energie zu versorgen als ATP.

Die obigen einfachen Fragen haben die Schwachstellen im konventionellen Verständnis von der wahren Natur der lebenserhaltenden Energien aufgezeigt. Dies lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das Wesen der Atmung. Sauerstoff, das Endprodukt der Photosynthese, ist Träger der vitalen Lebenskraft der Sonne. Das Leben dreht sich im Wesentlichen um die in den Photonen gebündelte Sonnenenergie, die elektrisch und magnetisch wirksame Kräfte enthält. Aus diesem Grund liegt der Schwerpunkt der Übungspraxis in den alten Weisheitstraditionen in erster Linie auf der Atmung, um diese wesentlichen Kräfte für geistiges und körperliches Wachstum freizusetzen. Damit ist die Frage beleuchtet und beantwortet, warum wir ohne Atmung nicht überleben können, nicht einmal für ein paar Minuten.

FREIE RADIKALE: DIE VERSCHWIEGENE GESCHICHTE DER REAKTIVEN SAUERSTOFFSPEZIES (ROS)

Beim Menschen werden reaktive Sauerstoffspezies (ROS) in jeder Zelle und in verschiedenen Zellkompartimenten erzeugt, darunter in den Zellmembranen, im Zytoplasma, im Zellkern und vor allem in den Mitochondrien. Die Mitochondrien, die als das Kraftwerk der Zelle bekannt sind, dienen als zentrale Orte für die ROS-Erzeugung durch Energiebildung. Darüber hinaus findet die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies an der Zellmembran statt, während Stoffwechselprozesse innerhalb der Zelle ebenfalls zur ROS-Produktion beitragen. Dies zeigt den inhärenten Zusammenhang zwischen Energietransfer und Produktion von freien Radikalen. Dieser Zusammenhang wird auch durch die mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Erkenntnis untermauert, dass jede Zelle über Sauerstoffsensoren verfügt.

In den Mitochondrien erfolgt die Energieübertragung aus Elektronen über zwei Wege. Der eine ist ein High-Flux-Kreislauf, der zur Produktion von ATP führt und in der Medizin als Produktionsweg für die erforderliche Zellenergie anerkannt ist. Es gibt jedoch noch einen weiteren, weniger bekannten Low-Flux- Kreislauf, der im Mittelpunkt dieser Diskussion steht. Dieser Kreislauf trägt zur Produktion von freien Radikalen wie den reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) bei. Ohne mich in komplizierte Details zu vertiefen, möchte ich die wichtigsten Funktionen der ROS in diesem Low-Flux-Kreislauf zusammenfassen:

1. Unverzichtbar für den Energietransfer und die biologische Regulation
   Sauerstoffmoleküle müssen nacheinander Elektronen abgeben, um die Energieübertragung zu ermöglichen. Während der Beschleunigung dieser freigesetzten Elektronen, die sich aus ihrer Umlaufbahn um das Sauerstoffmolekül lösen, kann ihre Energie entweder durch die Abgabe von Licht übertragen werden, oder indem sie eine Verbindung mit Elektronen aus anderen Substanzen eingehen und dadurch wieder stabil werden. Durch diesen Prozess der Energieübertragung dienen ROS als Regulator für zelluläre und metabolische Prozesse.

   Der russische Biologe Alexander Gurwitsch entdeckte 1923 als erster die regulierende Wirkung von Licht auf biologische Abläufe. Diese biologische Natur des Lichts spiegelt sich auch in Albert Einsteins Gleichung (E = mc2) wider: Licht ist Energie und Energie ist Licht. Und nicht nur das: Wissenschaftler haben gerade erst herausgefunden, dass Licht auch für die ATP-Synthese in den Mitochondrien erforderlich ist. Dies ist nicht so schwer zu verstehen, da sich sowohl die Chloroplasten als auch die Mitochondrien aus primitiven Bakterienzellen entwickelt haben, die in der Lage waren, Lichtenergie zu nutzen.

2. Unverzichtbar für die Immunantwort
   Da freie Radikale sehr instabil und reaktiv sind, verfügt der menschliche Körper über verschiedene antioxidative Mechanismen, darunter Enzyme wie Superoxid-Dismutase (SOD) und Katalase. Diese Enzyme fungieren als Energietransfervermittler und Schutzbarriere zugleich. Einerseits ermöglicht ihre Existenz die Neutralisierung von verschiedenen freien Radikalen bzw. deren Nebenprodukten, um die zelluläre Integrität zu gewährleisten. Andererseits können diese Enzyme die Zellen davor schützen, von diesen reaktiven freien Radikalen angegriffen zu werden. Aufgrund dieser Eigenschaft ist ihre Konzentration im Körper direkt mit der antioxidativen Kapazität und der Immunantwort verbunden. Dies ist der Grund, warum körperliche Betätigung uns helfen kann, eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten aufzubauen. Das Wesen der körperlichen Betätigung besteht darin, dass sie die Bildung von mehr freien Radikalen anregt, was den Körper veranlasst, zusätzliche antioxidative Enzyme zu produzieren und das Immunsystem zu stärken.

   Umgekehrt haben Menschen mit HIV aufgrund eines Mangels an antioxidativen Enzymen eine schwächere Immunreaktion. Die zunehmende Tendenz zur Einnahme von Antioxidantien ist daher auf den Wunsch zurückzuführen, das Immunsystem zu stärken. Dieser Ansatz birgt jedoch zwei potenzielle Risiken. Erstens dienen freie Radikale als Auslöser für verschiedene physiologische Funktions- und Regulationswege. Wir können sie nicht einfach unterdrücken, nur weil sie uns möglicherweise schaden könnten. Außerdem müssen Antioxidantien am richtigen Ort, zur richtigen Zeit und in der richtigen Menge vorhanden sein, sonst werden sie nicht nur nutzlos für uns sein, sondern möglicherweise sogar unerwünschte Nebenwirkungen haben. Zweitens besitzen Antioxidantien selbst reaktive Eigenschaften und sind potenziell in der Lage, Gesundheitsschäden zu verursachen, wie zahlreiche Studien belegen.

   Die weltweit größte Studie zu Nahrungsergänzungsmitteln hat gezeigt, dass in der Gruppe, die Nahrungsergänzungsmittel einnahm, mehr Krebsfälle auftraten als in der Kontrollgruppe. Darüber hinaus bestätigen immer mehr Studien die potenziellen Risiken, die mit der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln verbunden sind. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) für die menschliche Gesundheit und machen deutlich, dass wir uns nicht nur auf ihre negativen Auswirkungen konzentrieren dürfen.

3. Unverzichtbar für die Abwehr schädlicher Pathogene
   Im Laufe unseres Lebens trifft unser Körper auf verschiedene Bakterien und Viren, für deren Abwehr und Bekämpfung wir angemessene Schutz- und Abwehrmechanismen benötigen. Im menschlichen Körper gibt es zwei primäre Abwehrmechanismen. Der eine ist die Produktion von Wasserstoffperoxid (H₂O₂), und der andere ist die Produktion von hypochloriger Säure (HCIO). Wasserstoffperoxid, das mit Hilfe des antioxidativen Enzyms Superoxid-Dismutase (SOD) aus Superoxid erzeugt wird, dient als Überwachungssystem, um die Anwesenheit schädlicher Bakterien zu erkennen. Sobald es solche schädlichen Substanzen wahrnimmt, wird es umgehend in hypochlorige Säure umgewandelt, die ein extrem reaktives freies Radikal ist und derartige Bakterien und Viren abtötet.

   Das ist möglich, weil diese invasiven Bakterien und Viren keine antioxidativen Enzyme besitzen, die sie vor freien Radikalen schützen könnten. Freie Radikale spielen also eine entscheidende Rolle bei der Verteidigung unseres Körpers gegen schädliche Krankheitserreger.

DAS ENDZIEL DER ROS: DIE UMWANDLUNG VON SAUERSTOFF IN WASSER

In der wissenschaftlichen Forschung und der medialen Öffentlichkeitsarbeit wird immer wieder die gesundheitsfördernde Wirkung von Sauerstoff, Antioxidantien, Mineralien, Proteinen und anderen wesentlichen Faktoren für ein gesundes Leben hervorgehoben. Ich glaube jedoch, dass dies in unserem Verständnis vom Leben eine der größten Fehleinschätzungen darstellt. Bei philosophischer Betrachtung wird Wasser oft als „Mutter des Lebens“ bezeichnet. Überraschenderweise ist Wasser jedoch in wissenschaftlichen Disziplinen wie der Medizin und der Biologie das am meisten vernachlässigte Molekül.

In jüngster Zeit hat die wissenschaftliche Gemeinschaft allmählich begonnen, die entscheidende Bedeutung des Wassers für unsere Gesundheit zu anzuerkennen. Wasser ist die wahre Quelle reiner lebensfördernder Energie und dient als Energiereservoir in unserem Körper. Sauerstoff ist zwar unerlässlich für die Energieübertragung, seine Energie aber bleibt zunächst inaktiv und stabil. Mit Sauerstoff verhält es sich ähnlich wie mit Brennholz, das wir für ein Feuer brauchen. Ohne ein Streichholz zum Anzünden wird das Holz nicht von alleine brennen. Damit vergleichbar entspricht die Umwandlung von Sauerstoff in reaktive Sauerstoffspezies (ROS) dem Entzünden eines Feuers, dem die ROS als Brennholz dienen. Ohne ROS fehlt uns die Energie, die wir für die Vitalisierung unserer Zellen benötigen. Doch so wie Rauch und Asche beim Verbrennen von Holz Schaden anrichten können, so können radikale Sauerstoffspezies unsere Zellen durch Entzündung und Oxidation schädigen.

Bemerkenswerterweise ist die menschliche Biologie so konzipiert, dass sie einerseits die radikalen Sauerstoffspezies zum Selbstschutz neutralisieren, andererseits aber auch die ROS-Bildung zur Immunabwehr gegen Fremdstoffe anregen kann. ROS werden erzeugt, um eine Kaskade physiologischer Anforderungen im Rahmen der Zellatmung zu erfüllen, die den Energietransfer, die zelluläre Regulation und die Immunreaktion umfassen. Das endgültige Ziel der ROS ist jedoch die Umwandlung in Wasser, so wie es in der Gleichung der Zellatmung zum Ausdruck kommt: Zucker (C6H12O6) + Sauerstoff (6O2) → Wasser (6H2O) + Kohlendioxid (6CO2).

Entgegen der landläufigen Meinung ist es nicht das ATP, sondern das Wasser, ohne das unser Körper nicht leben kann, denn es enthält reine lebensfördernde Energie. Sauerstoff gleicht in der Natur einem fossilen Brennstoff, der verbrannt werden muss. ATP dient hingegen lediglich als Ersatz für eine essentielle Lebenskraft, die uns Energie für lokale Bedürfnisse liefert. Wasser, das gemessen an der Molekülzahl 99 % unseres Körpers ausmacht, ist das wahre Reservoir für Lebensenergie in Reinform.

Lassen Sie mich Rolle des Wassers bei der Zellatmung am Bild des Baseballspiels verdeutlichen. Stellen Sie sich vor, bei der Zellatmung entspräche das Wasser einem „Home Run“, d. h. einem Punktgewinn im Baseball. Die ROS bzw. freien Radikale entsprechen jenen Läufern bzw. Spielern auf dem Spielfeld, die versuchen, die End Base zu erreichen. Wenn kein Spieler bzw. nur sehr wenige Spieler es schaffen, das Feld zu umrunden und zur Home Plate zurückzukehren, muss das Team ständig mehr Spieler losschicken, was zu einem Anstieg der ROS bzw. freien Radikale im Körper führt. Die Läufer können nur einen Punkt erzielen, wenn sie es schaffen, zur Home Plate zurückzukehren. Bei guter Koordination zwischen den Teammitgliedern haben alle Spieler bzw. Läufer die Möglichkeit, einen Punkt zu erzielen. Wenn es der Mannschaft an Koordination mangelt, werden die Läufer auf dem Spielfeld zum Hindernis für andere und müssen ausscheiden. Dies spiegelt genau wider, wie die Zellatmung funktioniert. Umgekehrt ist in unserem Körper das Endziel der freien Radikale die Umwandlung in Wasser, sozusagen der „Home Run“ der Zellatmung.

Wer diesen Grundgedanken erst einmal verstanden hat, wird das Wesen der Airnergy-Technologie wahrhaft verstehen. Wie ist es möglich, dass ein Gerät, das lediglich Sauerstoff aktiviert, so bemerkenswerte Vorteile für die Gesundheit bringt? Ebenso werden Sie verstehen, warum die alleinige Bereitstellung von Sauerstoff, z. B. in sogenannten Sauerstofftankstellen oder mit Hilfe von Sauerstoffgeräten, nicht unbedingt echte Vorteile für die Gesundheit bringt, wie man an den Beatmungstherapie-Erfahrungen mit COVID-19-Patienten gesehen hat (was ich bereits in einem früheren Artikel über COVID-19 und Airnergy beschrieb).